Wir verkaufen gebrauchte Bücher über Amazon. Zu diesem Zweck haben wir fast 2700 Bücher manuell bei Amazon eingetragen. Um auch antiquarische Bücher erfassen zu können, die nicht bei Amazon gelistet sind, haben wir eine Software whBook angeschafft, die uns das ermöglicht und laut Hersteller sogar die Perspektive eröffnet, die antiquarischen Büchern auch bei anderen Buchhandelsplattformen anzubieten. Mit dieser Software haben wir ca. 425 Bücher erfasst.
Diese Bücher haben wir vorerst nur bei
http://buchfreund.de angeboten, da das Anbieten dort kostenlos ist und es sich für 425 nicht direkt lohnt, einen Account bei einer Plattform einzurichten, der dann 40,- €/Monat kostet.
Ein Angebot war auch, dass die nach
http://buchfreund.de geladenen Bücher automatisch durch die w+h GmbH zum Amazondatenbestand hinzugefügt werden. Das ist natürlich praktisch und so haben wir diese Möglichkeit genutzt.
Nach dem zehnten Upload dieser Bücher nach Amazon ist aber folgendes passiert: Alle von uns manuell eingegebenen Bücher waren verschwunden und nur die mit whBook erfassten Bücher waren verfügbar. 2700 wurden Bücher über Nacht aus dem Bestand gelöscht - Die Arbeit von Monaten!
Wie konnte das passieren?
Eine Recherche hat ergeben, dass die Bücher mit einer Option hochgeladen wurden, die verursacht, dass alle Bücher gelöscht und nur die neuen Bücher eingefügt werden. Amazon schreibt dazu folgendes:
Anwenden der Funktion "Entfernen und Ersetzen" beim Hochladen ist erheblich gefährlich, was ähnliche drohende Verluste betrifft. Es gilt, dass man damit alle, auch manuell erstellten Produkte, beseitigt (obwohl die ja wohl ab und zu hartnäckig genug standhalten, es ist dann eher unstandardes Verhaltens). Diese Funktion dient ausgesprochen dem "neuen Start" mit reinem Schild, wie man sagt.
Die Verantwortlichen der w+h GmbH sind der Ansicht, dass das alleine meine Schuld wäre, da ich folgende Option nicht aktiviert habe:
Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass sich der Upload nur auf die Bücher bezieht, die ich dort auch hochgeladen habe und alle andere unbeeinflusst jetzt. Zudem ist an dieser Option und ihrer Beschreibung nicht zu erkennen, dass sie sich auf alle anderen bei Amazon eingegebenen Daten auswirkt. Zu guter letzt geht doch niemand davon aus, dass eine Option, die nicht ausgewählt ist, überhaupt einen Effekt hat.
Die w+h GmbH hat vor der Manipulation der Daten den Datenstand nicht gesichert. Amazon bietet kein echtes Backup an. Man hat zwar die Möglichkeit, den Datenstand als Text-Datei herunterzuladen, aber ohne die Verwendung der API hat man offenbar keine Möglichkeit, diese Daten wieder einzuspielen. Auch Amazon selbst führt kein Backup der Daten durch und kann manuell eingegebene Daten nicht wiederherstellen.
Letztendlich bleibt uns nun nichts anderes übrig, als 2700 Bücher erneut einzugeben. Selbstverständlich verzichten wir nun auf die Software und Dienste dieser Firma und prüfen, inwiefern wir diesen Laden an den Kosten der Wiederherstellung der Daten beteiligen können.
Der geschätzte Aufwand beträgt mindestens 160 Stunden Arbeit. Man kann sich leicht vor stellen, wie durch einen derartigen Dillettantismus Unternehmen zugrunde gerichtet werden können.